Lubom

LUBOM steht als Abkürzung für leistungs- und belastungsorientierte Mittelvergabe. LUBOM ist die Grundlage für die Finanzmittelvergabe an den Thüringer Hochschulen. Durch die begrenzten Geldmittel stehen die Universitäten in einem ständigen Konkurrenzkampf.

LUBOM steht als Abkürzung für leistungs- und belastungsorientierte Mittelvergabe und ist Teil der Hochschulfinanzreform aus dem Jahr 2003. Dieser Begriff klingt abstrakt, ist aber die Grundlage für die Finanzmittelvergabe an die Hochschulen in Thüringen.

Indikatoren für die Vergabe der Finanzmittel aus dem so genannten Innovationsfond in Höhe von 5 Mio. € sind unter anderem: - die Anzahl der Studierenden in Regelstudienzeit - die Anzahl der Absolventen - die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter - die Anzahl der Promotionen, Habilitationen und der Juniorprofessoren - die Höhe der eingeworbenen Drittmittel - sowie die sonstigen Einnahmen.

LUBOM gibt es in Thüringen seit 2007 und wird bis 2011 gestaffelt eingeführt. Der „historische“ Anteil wird bis 2011 von ehemals 90 % auf 60 % sinken und der der Leistungs- und Belastungsanteil steigt von 10 % auf 40 % steigen.

Ein an LUBOM sehr umstrittener Punkt ist das Einwerben von Drittmitteln. Die Thüringer Hochschulen sollen beispielsweise durch Forschungsprojekte Drittmittel akquirieren. Werben sie zusätzliche Finanziers an, erhalten sie auch aus dem LUBOM-Fond Zuschüsse. Schon jetzt ist abzusehen, dass Forschung und Lehre unter der Einwerbung von Drittmitteln leiden.

LUBOM wird auf die vier Universitäten in Thüringen gleich angewandt, alle haben aber grundverschiedene Profile und Größen haben. Die Hochschule für Musik Franz Liszt erhält einen festen Prozentsatz. Das Profil der Bauhaus-Universität spiegelt sich in LUBOM nicht wider. Die mit LUBOM einhergehende Rationalisierung bedroht an der Bauhaus-Universität vor allem die künstlerisch-gestalterischen Studiengänge. Die Universität legt sehr viel wert auf Personalkapazität, dass heißt die Ausgaben für Sachmitteln müssen gekürzt werden.

LUBOM birgt viele Gefahren. Auch im Zuge der Ziel- und Leistungsvereinbarungen der Hochschulen mit dem Land, dass zu viele Studenten immatrikuliert werden und so die Kapazitäten der Studiengänge gesprengt werden und die Qualität der Lehre abnimmt. Studienzeitbeschränkung erhöhen die Chance der Universität Mittel aus LUBOM über den Indikator Studierende in Regelstudienzeit einzuwerben.

Damit der interne Friede gewahrt bleibt, wird das LUBOM-Modell auch intern zwischen den Fakultäten angewandt. Ist eine Fakultät dadurch deutlich unterfinanziert, sind alle Fakultäten dazu angehalten untereinander.

Die Thüringer Universitäten werden verglichen. Durch begrenzte Geldmittel muss jede Universität versuchen im Vergleich besser zu sein als die Konkurrenz. Die Ökonomisierung der Universität widerspricht dem Grundkonzept von Universitäten und freier Bildung.

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